Mehr als nur Talente – drei herausragende Persönlichkeiten begeistern in Schwimmen, Altphilologie und Mathematik
Mehr als nur Talente – drei herausragende Persönlichkeiten begeistern in der Mathematik, dem Eiskunstlauf und der Schülerorganisation.
Übung macht die Meisterin
«Ich mache es, weil es mir Spass macht.» Diesen Satz kriegt man oft zu hören, wenn es um ein Hobby geht. Doch wenn er bei jemandem zutrifft, dann bei Elina Ó Caoimh. Mit mehreren gewonnenen Wettkämpfen pro Jahr gehört sie zu den besten Schwimmerinnen der kantonalen Schülermeisterschaft des Schwimmvereins Baar.
Zu solchen Resultaten gehört viel Training und Übung. «Ohne die Wettkämpfe zu zählen, trainiere ich insgesamt achtmal in der Woche», erzählt Elina. Der grösste Teil davon ist das Schwimmtraining, das sechsmal in der Woche stattfindet. Ausserdem hat sie noch zweimal Landtraining, wo Kraft trainiert wird. Diese wird benötigt, denn Elina schwimmt Strecken, deren Längen von 50 bis zu 1500 Metern reichen. Spezialisiert hat sich Elina aber eher auf kürzere Strecken wie 100 Meter. «Ich mache alles sehr gerne, aber ich glaube, längere Strecken zu schwimmen liegt mir nicht so sehr, wie kürzere.» An Wettkämpfen beteiligt sich Elina ebenfalls, für die sie sich rigoros vorbereitet: Im November findet die Kurzbahn-Schweizermeisterschaft und im April die Langbahn-Schweizermeisterschaft statt. Ebenfalls nimmt sie im Juli an der Sommer-Schweizermeisterschaft sowie an der Nachwuchs-Schweizermeisterschaft teil.
Für die Teilnahme braucht es viel Training und vor allem Zielstrebigkeit. Doch wie kam Elina überhaupt zum Schwimmen? Schon immer war sie davon fasziniert, was dazu führte, dass sie schon sehr jung zu trainieren begann. «Ich kann schon praktisch mein ganzes Leben schwimmen, aber zum Hobby wurde es erst, als ich mit acht Jahren beim Verein angefangen habe.» Elina zeigte also schon als jüngeres Kind Interesse und Motivation, zumal der Schwimmverein Baar zu den acht besten Schwimmvereinen in der Schweiz gehört.
Elina steckt heute viel Zeit und Energie ins Schwimmen. Das Üben und die harte Arbeit macht sie jedoch gerne, betont sie aus voller Überzeugung. Auch wenn Elina offensichtlich Talent fürs Schwimmen hat, ist es doch die Übung, die die Meisterin macht.
Text von Isis Graser, 2a

Elina zeigt sowohl im Schwimmbecken wie auch in der Schule Zielstrebigkeit, Ausdauer und Disziplin.
Durch die Vergangenheit für die Zukunft lernen
In der Mediothek mit einem lateinischen Buch in der Hand – so habe ich Benjamin Vollenweider das erste Mal gesehen. Schon damals war mir klar, dass er mein Interesse für diese bereits «tote» Sprache teilen musste. Heute weiss ich, dass hinter diesem Interesse noch viel mehr steckt, als die meisten zunächst vermuten würden. Während andere in ihrer Freizeit gar nicht erst ans Lernen denken, beschäftigt sich Benjamin nämlich mit antiken Sprachen.
Nachdem er in seiner Freizeit während der Sekundarschule mit dem Lateinlernen angefangen hatte, packte ihn die Neugier und die Leidenschaft dafür, Texte aus vergangenen Epochen zu analysieren. «Mich fasziniert es am meisten, immer wieder zu merken, was und wie viel man aus einem alten Text lernen kann», lautet seine Antwort auf die Frage nach seiner Hauptmotivation. Jeder einzelne Baustein eines alten Textes will sorgfältig und bis ins kleinste Detail analysiert und übersetzt sein. Für Benjamin, der das technische Arbeiten liebt, ist es wie ein Spiel, das einem Puzzle gleichkommt.
Aber bei einer einzigen Sprache sollte es für ihn auf keinen Fall bleiben. Auch wenn seine Faszination fürs Latein geblieben ist und er dieser mittlerweile sogar in der Schule nachgehen kann, war er auf der Suche nach einer neuen, noch grösseren Herausforderung, welche er schliesslich im Akkadischen gefunden hat. Diese semitische Sprache stellt nicht nur wegen ihrer komplexen grammatischen Strukturen eine Herausforderung dar, sondern besitzt auch noch eine ganz eigene Schrift. Sie eröffnete für Benjamin also eine weitere Ebene des technischen Arbeitens.
Momentan besucht Benjamin jede Woche einen Kurs an der Universität Zürich, um sich noch mehr in verschiedene akkadische Texte und die Grammatik zu vertiefen. Dieses Wissen wendet er an, um seine Maturaarbeit zu verfassen, welche sich mit der Übersetzung und Analyse eines akkadischen Originaltextes befasst.
Obwohl die Hausaufgaben von der Uni und die Arbeit an seiner Maturaarbeit sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, verliert Benjamin seine Begeisterung für antike Sprachen nicht. Ganz im Gegenteil. Er hat schon neue Pläne für die Zukunft: «Sumerisch wäre auch noch eine Sprache, welche ich später gerne lernen würde. Mich reizt daran vor allem, dass noch nicht einmal die Grammatik vollständig ist und es auch mit keiner bisher bekannten Sprache verwandt ist.» Dies zeigt noch einmal aufs Neue, dass Benjamins Begeisterung weit über reines Interesse hinausgeht. Es ist vielmehr eine grosse Leidenschaft, welche ihn noch lange begleiten wird.
Text von Leonie Adler, 3a

Freiheit auf dem Wasser, Präzision im Denken
Wenn Xiaomei in ihrem Skiff über den Zürichsee zieht, wirkt jeder Ruderschlag kontrolliert und doch mühelos. Für sie ist Rudern mehr als Sport: «Im Einer hat man seine Ruhe, es ist fast meditativ», sagt sie. Diese Ruhe, Eleganz und Konzentration prägen auch ihre Herangehensweise an Schule und Wettbewerbe — stets fokussiert, aber mit Leichtigkeit.
Vor zwei Jahren kam Xiaomei aus China in die Schweiz, direkt in die 3. Klasse an die Kanti Zimmerberg. Deutsch lernte sie zuvor nur einmal pro Woche in China in ihrer Schule - erst kurz vor der Abreise absolvierte sie noch Onlinekurse bis Niveau A2. Richtig sicher wurde sie allerdings erst hier, im Unterricht und im Gespräch mit Mitschülerinnen und Mitschülern. Dank ihrer schnellen Anpassung an Sprache und Kultur fühlte sie sich in der Schweiz schon bald zu Hause.
In China gehörte sie zu den besten drei Prozent ihres Jahrgangs, besonders in Literaturfächern. Sie ist vielseitig interessiert — von Literatur bis zu den Naturwissenschaften, wo sie medizinische Themen besonders spannend findet, zur Mathematik und der Geschichte.
Neben der Schule rudert Xiaomei seit vielen Jahren und nimmt dabei regelmässig für ihren Club an Meisterschaften in der Schweiz teil. Ausserdem spielt sie auch gern Fussball und Gitarre. Auch bei den Wissenschaftsolympiaden ist sie aktiv: In der Mathematik und der Physik schaffte sie es in die zweite Runde. Die Physikolympiade stellte sie vor sprachliche und fachliche Herausforderungen, da sie den Wettbewerb in deutscher Sprache absolvieren musste. Besonders beeindruckt hat sie das sechstägige Physik-Camp mit Vorträgen, Experimenten und neuen Begegnungen, an dem sie als Teilnehmerin der zweiten Runde teilnehmen durfte. Zu ihren Erfolgen zählen auch zwei Klassensiege beim Känguru-Wettbewerb und Platzierungen unter den besten 20 schweizweit sowie die Teilnahme an der Math Youth Academy der ETH. Im kommenden Jahr möchte sie diese Wettbewerbe erneut in Angriff nehmen — mit dem Ziel, ihre bisherigen Leistungen noch zu übertreffen.
Mit offenem Herzen und neugierigem Geist schaut Xiaomei in die Zukunft; bereit, ihre Stärke einzubringen und neue Horizonte zu erkunden.











